Immunsystem stärken im Winter: TEM-Tipps gegen Erschöpfung
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Einleitung
Spür mal drüber nach: Wie geht es dir gerade wirklich?
Bist du bereit, Bäume auszureißen, oder würdest du dich am liebsten bis März unter der Bettdecke verkriechen?
Wenn du jetzt leise „Bettdecke!“ gewinselt hast: Willkommen im Safe Space. Du bist nicht kaputt, du bist nicht „falsch“, und du bist sicher nicht die Einzige.
Der Winter ist da. Und mit ihm diese bleierne Schwere, die kalten Füße und das Gefühl, dass der Akku schon leer ist, bevor der Tag richtig angefangen hat.
Draußen ist es nasskalt, drinnen läuft die Heizung, und dazwischen versucht dein Körper, irgendwie die Balance zu halten.
In diesem Artikel schauen wir uns nicht an, wie du dich zum „High Performer“ optimierst, der auch bei Minusgraden noch Marathon läuft. Nein. Wir schauen uns an, was die Traditionelle Europäische Medizin (TEM) dazu sagt. Wir tauchen tief ein in die Welt der vier Säfte, des Phlegmas und der inneren Wärme.
Ich zeige dir, wie du dein Immunsystem stärkst – nicht durch noch mehr To-Dos auf deiner Liste, sondern durch Erlaubnis, Wärme und Rhythmus.
Schnapp dir einen Tee (am besten schön warm), lehn dich zurück und lass uns gemeinsam schauen, was dein System jetzt wirklich braucht.

Inhaltsverzeichnis
- Warum wir im Winter wirklich krank werden (Der TEM-Blick)
- Spür mal rein: Was dein Körper dir sagen will
- Die 4 Säulen deiner winterlichen Immun-Festung
- Säule 1: Ernährung – Dein Bauch ist der Ofen
- Säule 2: Schlaf – Deine biologische Wartungsarbeit
- Säule 3: Bewegung – Bring den Sumpf in Fluss
- Säule 4: Stressmanagement & „Spiritus“
- Der Werkzeugkoffer: Nährstoffe & Arzneien
- Pflanzenkraft: Immunmodulatoren aus der Natur
- Fazit: Sanftheit ist deine Superpower
- Bonus: FAQ für Eilige
1. Warum wir im Winter wirklich krank werden (Der TEM-Blick)
In der Schulmedizin reden wir von Viren und Bakterien. Das ist auch völlig richtig.
Aber die Traditionelle Europäische Medizin fragt: Warum haben die Viren gerade jetzt so leichtes Spiel bei dir?
Die Antwort liegt im Milieu.
Der Kampf der Elemente: Kälte & Nässe vs. Dein inneres Feuer
Nach der Lehre der TEM besteht dein Körper aus vier Säften (Humores), die in Balance sein wollen:
- Sanguis (Blut): Wärme, Luft, Freude.
- Cholera (Gelbe Galle): Hitze, Feuer, Aktivität.
- Melancholia (Schwarze Galle): Kälte, Erde, Struktur.
- Phlegma (Schleim): Feuchtigkeit, Wasser, Ruhe.
Der Winter bringt von Natur aus zwei Qualitäten mit sich: Kälte und Feuchtigkeit.
Diese äußeren Umstände feuern in deinem Körper zwei Säfte besonders an: Das Phlegma (Schleim) und die Melancholia.
Vielleicht kennst du das Gefühl: Du fühlst dich aufgedunsen, träge, die Glieder sind schwer, im Kopf ist Watte (Brainfog), und in den Nebenhöhlen sammelt sich alles an.
Das ist ein Phlegma-Überschuss. Dein inneres System „verschleimt“ im wahrsten Sinne des Wortes. Die Zirkulation stockt. Und genau in diesem kalten, feuchten Milieu fühlen sich Erreger pudelwohl.
Das therapeutische Ziel: Wärme rein, Nässe raus
Um dein Immunsystem winterfest zu machen, müssen wir nicht gegen den Winter kämpfen, sondern einen Ausgleich schaffen.
Wir brauchen:
- Wärme, um die Kälte zu vertreiben.
- Trocknung, um das überschüssige Phlegma (die Nässe) zu transformieren.
- Bewegung, um die Starre der Melancholie zu lösen.
Und das Beste? Das geht ganz sanft. Ohne Drill.
2. Spür mal rein: Was dein Körper dir sagen will
Bevor wir zu den Lösungen kommen, lade ich dich ein, deinen Körper kurz als weisen Ratgeber zu sehen.
Oft rennen wir durch den Alltag – Job, Care-Arbeit, Mental Load – und überhören die leisen Signale.
Wenn du das Gefühl hast, du kommst aus dem Infekt gar nicht mehr raus, kann ein genauerer Blick lohnen. In meiner Praxis nutze ich dafür verschiedene Methoden, wie Irisanalyse und Pulsdiagnose – nicht um zu diagnostizieren, sondern nachzuforschen, was dein Gesamtsystem gerade braucht.

Wichtig für dich: Du musst nicht sofort ins Labor rennen.
Dein wichtigstes Diagnostikum ist deine Wahrnehmung.
Fühlst du dich eher trocken und kalt?
Oder eher aufgeschwemmt und schwer?
Ist dir ständig kalt, oder hast du Hitzewallungen?
Diese Beobachtung ist der erste Schritt zur Selbstfürsorge.
3. Die 4 Säulen deiner winterlichen Immun-Festung
Lass uns praktisch werden. Aber bitte: Kein Stress.
Such dir aus den folgenden Punkten einen aus, der dich anlächelt. Wenn du den integriert hast, nimm den nächsten.
Säule 1: Ernährung – Dein Bauch ist der Ofen
In der TEM sagen wir: Die Verdauung ist eine „Kochung“. Wenn es draußen kalt ist, muss der Ofen innen brennen.
- Warm statt Roh: Smoothie-Bowls und Salate sind im Sommer toll. Im Winter sind sie für viele Konstitutionen (besonders die Phlegmatiker:innen unter uns) pures Gift. Sie kühlen aus. Iss warm! Porridge zum Frühstück, Suppe zu Mittag, Ofengemüse abends.
- Bitter macht lustig (und gesund): Bitterstoffe sind der natürliche Gegenspieler zum süßen, klebrigen Phlegma. Radicchio, Chicorée, Artischocke oder Rucola helfen deiner Leber, aufzuräumen.
- Die 30-Pflanzen-Challenge: Mein persönliches Spiel für mehr Vielfalt. Versuch mal, in einer Woche 30 verschiedene pflanzliche Lebensmittel zu essen. Nüsse, Saaten, Kräuter (ja, Pfeffer und Kaffee zählen auch!), Gemüse, Obst. Jede Pflanze liefert andere Informationen an dein Immunsystem. Dein Mikrobiom wird feiern!
- Fermentiertes: Sauerkraut & Co. sind alte Hausmittel. Sie pflegen deine Darmbarriere – und dort sitzen 80% deines Immunsystems.
Quick-Win: Trink morgens als Erstes ein Glas heißes Wasser (evtl. etwas Ingwer oder Galgant). Das weckt das „Verdauungsfeuer“ (Agni im Ayurveda, Kochung in der TEM) sanft auf.

5. Säule 2: Schlaf – Deine biologische Wartungsarbeit
Ich weiß, Schlaf ist für viele FLINTA* zwischen 30 und 50 ein Reizthema. Kinder, Gedankenkarussell, Hormone… aber Schlaf ist nicht verhandelbar, wenn es ums Immunsystem geht.
- Schlafmangel reduziert die Aktivität deiner Killerzellen drastisch.
- Erlaubnis zur Ruhe: Du bist keine Maschine. Wenn es dunkel wird, darfst du runterfahren.
- Melatonin-Hack: Geh morgens (!) raus ins Tageslicht. Auch wenn es bewölkt ist. Das Sonnenlicht am Morgen stellt deine innere Uhr so, dass du abends besser Melatonin (Schlafhormon) produzieren kannst.
Rituale: Kein Handy im Bett. Punkt. Das blaue Licht gaukelt deinem Gehirn „Mittagspause“ vor und stoppt die Regeneration.
Lust die Therapien der TEM auszuprobieren?
6. Säule 3: Bewegung – Bring den Sumpf in Fluss
Erinnerst du dich an das Phlegma? Den zähen Schleim? Der hasst nichts mehr als Bewegung. Aber Achtung: Wir reden hier nicht von CrossFit um 6 Uhr morgens, wenn du eh schon erschöpft bist.
- Mikrozirkulation anregen: Ein strammer Spaziergang, Nordic Walking oder eine Runde Tanzen im Wohnzimmer reichen völlig. Es geht darum, die Lymphe in Bewegung zu bringen.
- Übertraining vermeiden: Wenn du dich nach dem Sport kränker fühlst als vorher, war es zu viel. Das schwächt das Immunsystem („Open Window Effekt“).
Spür mal hin: Was macht dir Freude? Bewegung aus Pflichtgefühl ist Stress. Bewegung aus Freude ist Medizin.
7. Säule 4: Stressmanagement & „Spiritus“
Hier kommen wir zum Kern des Problems vieler Frauen und FLINTA*-Personen. Wir halten den Laden am Laufen. Wir kümmern uns. Wir organisieren. Das erzeugt chronischen Stress.
- Chronischer Stress flutet deinen Körper mit Cortisol. Und dauerhaft hohes Cortisol unterdrückt das Immunsystem. Du wirst infektanfällig, weil du „funktionierst“.
- Nein sagen als Medizin: Jedes „Nein“ im Außen ist ein „Ja“ zu deinem Immunsystem.
- Lachen ist bitterer Ernst: Die TEM spricht vom „Spiritus“, dem feinen Lebensgeist. Sorge und Grübeln machen ihn schwer. Lachen macht ihn leicht.
- Der Fake-Lach-Trick: Wenn dir nicht zum Lachen zumute ist: Nimm einen Stift quer in den Mund (auf die Backenzähne beißen). Dadurch werden genau die Gesichtsmuskeln aktiviert, die auch beim echten Lachen arbeiten. Dein Gehirn bekommt das Signal „Ah, wir haben Spaß!“ und schüttet entsprechende Botenstoffe aus. Verrückt, aber es wirkt.
8. Der Werkzeugkoffer: Nährstoffe & Arzneien
Manchmal reicht Lebensstil allein nicht aus. Dann dürfen wir uns Unterstützung holen.
Hier ist ein Überblick über das, was sich in der Praxis bewährt hat.
(Disclaimer: Dies ersetzt keinen Arztbesuch. Bitte sprich neue Einnahmen immer mit deiner Therapeutin ab, besonders wenn du Medikamente nimmst oder schwanger bist/stillst.)
Die „Big Three“ der Mikronährstoffe:
- Vitamin D (plus K2): Im Winter haben wir in Europa alle einen Mangel, wenn wir nicht supplementieren. Vitamin D ist der „Bauleiter“ deines Immunsystems.
- Zink: Der Türsteher. Es erschwert Viren das Eindringen in die Zelle.
- Vitamin C: Der Klassiker. Wirkt antioxidativ und hilft den Immunzellen bei der Arbeit.

Weitere Helden:
Selen (für die Schilddrüse und virale Abwehr) und Omega-3-Fettsäuren (gegen stille Entzündungen).
TEM-Schätze aus der Apotheke (Meine Favoriten – WERBUNG unbezahlt):
- Meteoreisen (Wala): Für alle, die sich „blutleer“, erschöpft und fröstelig fühlen.
- Solunat Nr. 2 (Aquavit): Wirkt auf das Lymphsystem und hilft, „Altes“ auszuleiten.
- Solunat Nr. 15: Dient der Umstimmung und bringt Wärme in den Prozess.
- Plantago Bronchialbalsam: Einreiben ist Zuwendung! Wärmt den Brustkorb und löst den Schleim.
- Schwedenbitter: Der „Besen“ für den Darm.
Räuchern: Atmosphäre reinigen
Ein unterschätztes Tool! Viren und Bakterien übertragen sich über die Luft. Für mich ist das mit dem Räuchern leider selbst schwierig, weil es mir zu intensiv ist. Ich nutze die Düfte daher als Raumspray.
- Räuchere mit Wacholder und Harzen (Weihrauch, Fichte).
Wirkung: atmosphärisch reinigend, stark desinfizierend, trocknend, erwärmend.
9. Pflanzenkraft: Immunmodulatoren aus der Natur
Nicht jede Pflanze passt zu jedem Zeitpunkt. Hier differenzieren wir:
Zur Vorbeugung & Stärkung:
- Astragalus (Tragantwurzel): Stärkt die „Wei Qi“ (Abwehrenergie)
- Reishi (Vitalpilz): Reguliert über- oder unteraktives Immunsystem
Beim ersten Kratzen im Hals:
- Echinacea (Sonnenhut): Aktiviert Killerzellen
- Pelargonium (Umckaloabo): Bei Bronchialinfekten
Holunder (Sambucus): Bei Fieber – heißer Holundersaft hilft beim Ausschwitzen
10. Fazit: Sanftheit ist deine Superpower
Wir leben in einer Welt, die uns sagt: „Nimm eine Tablette und funktionier weiter.“
Die Traditionelle Europäische Medizin lädt dich ein, es anders zu machen.
Immunstärkung im Winter ist kein heroischer Kampf.
Es ist ein rhythmisches Schwingen mit der Jahreszeit.
Indem du kleine Bedürfnisse erfüllst – wie einen Tee am Morgen oder ein kurzes Innehalten – stärkst du dein Immunsystem von innen.
Spür mal drüber nach:
Wo kannst du dir heute noch eine kleine Insel der Wärme schaffen?
Dein Immunsystem wird es dir danken.
Nicht mit einem Orden, sondern mit Energie, Klarheit und einer Gesundheit, die von innen kommt.
Pass gut auf dich auf (und vergiss den Stift zwischen den Zähnen nicht!).
Deine Veronika
FAQ: Die häufigsten Fragen zur Immunstärkung (für Eilige)
FAQ: Die häufigsten Fragen zur Immunstärkung (für Eilige)
1. Was ist das Wichtigste, das ich sofort tun kann?
Schlaf und Wärme. Achte auf warme Füße und Nierenbereich. Geh heute Abend 30 Minuten früher ins Bett.
2. Soll ich Vitamin D einfach so nehmen?
Lieber nicht ohne Test. Optimaler Wert: 40–60 ng/ml. Dosierung individuell!
3. Hilft Sport wirklich gegen Erkältung?
Vorbeugend: Ja.
Bei Infekt: Nein! Gefahr für Herzmuskelentzündung.
4. Warum bin ich immer im Urlaub oder am Wochenende krank?
Leisure Sickness. Stress hält dein Immunsystem zurück – sobald es nachlässt, fährt es hoch → du wirst krank.
Lösung: Mehr Pausen im Alltag!
5. Was hat meine Stimmung mit Viren zu tun?
Alles.
Gefühle wie Einsamkeit und Angst senken die Abwehr.
Lachen, Berührung & Verbindung stärken sie.
